Ausstellung Frau 
Galerie am Nollen
Oktober/ November 2020


Wie umfangreich das Tema Frausein ist, wurde uns, Patricia Brandt, Anna Neubauer und mir schon früh bewusst. Auch nach fast zweijähriger Auseinandersetzung, gibt es noch Unmengen Facetten, in welche wir noch gerne eingetaucht wären. Der Weg bis hierhin war spannend und inspirierend. 


Danke Ihnen liebe Besucherinnen und Besucher für Ihr Interesse, für all die wunderbaren Gespräche und Rückmeldungen. Für die Zeit die Sie mit uns über das Frausein sinniert haben. Danke Patricia für das Backen der vielen Sonntags Kuchen.

Eindrücke aus der Ausstellung   (die Bilder sind Urheberrechtlich geschützt)


Auszug Begrüssung Vernissage von Claudia Wenger 

... Ich denke gerne an die Treffen zurück. Bei Patricia in Wiesendangen im wunderschönen Garten und Atelier, wo wir die Entstehung der Uraufführung des Schwanensees und der anderen Tonobjekte mitverfolgen konnten aber auch Einblick in ihre Zeichnungsarbeiten bekamen. Zeichnungen, die über die Jahre entstanden sind und eng mit dem Thema «Frau» verknüpft sind. Bei Anna und Peter zu Hause in Tobel, wo auch das Abenteuer der drei Glastorsos seinen Anfang nahm und uns ein paar unvergessliche Momente schenkte, (das würde jetzt aber den Rahmen sprengen). Es ist auch der Ort wo Anna malt. Umgeben von vielen Kostbarkeiten aus Porzellan, Glas und Tiffaniearbeiten. An dieser Stelle einfach auch ein grosses Dankeschön an Peter. Du hast viel Geduld bewiesen und auch mit deiner langjährigen Erfahrung den Glasschmelzprozess gut überwacht, uns instruiert für die weitere Bearbeitung.

Das Buch die Wolfsfrau, geschrieben von Clarissa Pinkola Estés hat uns stark inspiriert, vor allem bei der Auseinandersetzung mit den Urinstinkten und der wilden Frau in uns. Es war das Gedicht der Wasserfrau, die eines Tages an die Türe klopft, - die uns zu einer malerischen und zeichnerischen Interpretation der Worte verleitete.

Die Ausstellung berührt aber auch Themen aus der Mythologie, den Chariten - oder auch Grazien. Hier begegnen sie uns mit feinsten aufgemalten Tattoos, wie sie Frau von heute ganz selbstverständlich trägt. Wir treffen die Göttin Isthar mit ihrer Löwenmähne. Lilith und Eva, die Ersten und der Apfel vom Baum der Erkenntnis. Die Schlange, die in den christlichen Ländern einen schlechten Ruf hat. Anderswo jedoch für ihre Weisheit und ihren Scharfsinn geehrt und geachtet wird. Ihre Symbolik geht weit zurück bis ins Matriarchat und steht stark in Verbindung mit der Urmutter. Neben den Urfrauen und Wasserfrauen befassten wir uns auch mit der Kraft der Erneuerung, mit dem Verkannten, der Freiheit und Sinnlichkeit, den Müttern und Würdenträgerinnen, dem Frau sein von der humorvollen Seite.

Und doch, nach so langer vertiefter Auseinandersetzung geben sie uns wahrscheinlich recht, die Frau bleibt ein Mysterium ... Patricia Brandt hat diesem Mysterium noch tiefer nachgespürt, in einer witzig humorvollen Doppeldeutigkeit. Neugierig? Dann können sie einen Blick darauf erhaschen, wenn sie ganz vorsichtig ihren Kopf durch den Vorhangspalt strecken.